Gründung einer UG | Ein artikel auf Ich selbstständig
Wenn Du mit dem Gedanken spielst, ein eigenes Unternehmen zu gründen, aber nicht direkt mit großem Kapital einsteigen willst, könnte die Gründung einer UG genau der richtige Weg für Dich sein. Die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), kurz UG, ist in Deutschland eine beliebte Rechtsform für Gründerinnen und Gründer mit begrenztem Budget.
Sie gilt als die „kleine Schwester“ der GmbH und bietet viele ihrer Vorteile – bei deutlich geringeren Anforderungen.
In diesem Artikel zeige ich Dir Schritt für Schritt, wie die Gründung einer UG funktioniert, worauf Du achten solltest und warum diese Rechtsform besonders für Solo-Selbstständige und Start-ups interessant ist.
Was ist eine UG überhaupt?
Bevor Du mit der Gründung einer UG startest, solltest Du verstehen, was diese Gesellschaftsform auszeichnet. Die UG ist eine Kapitalgesellschaft und damit eine juristische Person.
Sie ist haftungsbeschränkt – das bedeutet: Du haftest nicht mit Deinem Privatvermögen, sondern nur mit dem Gesellschaftsvermögen. Diese Sicherheit ist für viele Gründer ein entscheidender Vorteil.
Der größte Unterschied zur GmbH liegt im Startkapital. Während Du für eine GmbH mindestens 25.000 Euro Stammkapital brauchst, kannst Du eine UG bereits mit nur 1 Euro gründen. Das macht die Gründung einer UG besonders attraktiv für Gründer mit begrenzten Mitteln.
Vorteile der Gründung einer UG
Die Gründung einer UG bringt einige klare Vorteile mit sich:
Geringes Startkapital: Bereits ab 1 Euro möglich.
Haftungsbeschränkung: Schutz Deines Privatvermögens.
Einfacher Einstieg: Ideal für Solo-Gründer oder kleine Teams.
Gute Außenwirkung: Ernstzunehmende Rechtsform im Geschäftsleben.
Wandel in GmbH möglich: Später kann aus der UG eine GmbH werden.
Natürlich gibt es auch ein paar Nachteile, wie z.?B. die Pflicht zur Rücklagenbildung (25?% des Jahresüberschusses), bis 25.000 Euro Stammkapital erreicht sind. Aber dazu gleich mehr.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Gründung einer UG
1. Geschäftsidee und Planung
Bevor Du offiziell mit der Gründung einer UG beginnst, solltest Du einen klaren Businessplan haben. Was ist Dein Geschäftsmodell? Welche Zielgruppe sprichst Du an? Wie möchtest Du Geld verdienen? Je besser Deine Planung, desto reibungsloser verläuft der Gründungsprozess.
2. Namenswahl und Unternehmensgegenstand
Wähle einen eindeutigen Namen für Deine UG. Der Name muss den Zusatz „UG (haftungsbeschränkt)“ enthalten. Wichtig: Der Name darf nicht irreführend oder bereits vergeben sein. Zusätzlich musst Du den Unternehmensgegenstand beschreiben – also was Deine UG genau macht.
3. Gesellschaftsvertrag aufsetzen
Ein formaler Schritt bei der Gründung einer UG ist der Gesellschaftsvertrag. Hier wird geregelt:
Wer sind die Gesellschafter?
Wie hoch ist das Stammkapital?
Wie werden Gewinne verteilt?
Wer ist Geschäftsführer?
Du kannst einen Mustervertrag verwenden oder mit einem Notar einen individuellen Vertrag erstellen lassen. Letzteres ist empfehlenswert, wenn Du nicht alleine gründest oder besondere Regelungen brauchst.
4. Notarielle Beurkundung
Die Gründung einer UG ist nur mit notarieller Beurkundung rechtsgültig. Der Notar prüft den Gesellschaftsvertrag, nimmt die Beurkundung vor und übermittelt alles an das Handelsregister. Erst dann wird Deine UG offiziell eingetragen.
5. Einzahlung des Stammkapitals
Vor dem Eintrag ins Handelsregister musst Du das Stammkapital auf ein Geschäftskonto einzahlen. Auch wenn theoretisch 1 Euro reicht, solltest Du realistisch kalkulieren – mit nur einem Euro kannst Du keine Rechnungen bezahlen. Viele Gründer starten mit 500 bis 1.000 Euro.
6. Eintragung ins Handelsregister
Nach der Einzahlung kümmert sich der Notar um die Eintragung Deiner UG ins Handelsregister. Sobald der Handelsregistereintrag veröffentlicht wurde, darfst Du offiziell im Namen der UG handeln.
7. Anmeldung beim Gewerbeamt und Finanzamt
Sobald Deine UG eingetragen ist, musst Du Dein Gewerbe anmelden und den steuerlichen Erfassungsbogen beim Finanzamt ausfüllen. Du bekommst dann Deine Steuernummer und kannst Rechnungen schreiben.
Was kostet die Gründung einer UG?
Die Kosten für die Gründung einer UG setzen sich aus mehreren Bestandteilen zusammen:
Notarkosten: ca. 300 bis 800 Euro (je nach Umfang).
Handelsregistereintrag: ca. 150 Euro.
Gewerbeanmeldung: ca. 20 bis 60 Euro.
Steuerberatung (optional): je nach Aufwand.
Insgesamt solltest Du mindestens mit 600 bis 1.000 Euro rechnen – je nachdem, wie viel Du selbst erledigst und ob Du professionelle Hilfe in Anspruch nimmst.
Rücklagenpflicht bei der UG
Ein wichtiger Punkt bei der Gründung einer UG ist die Rücklagenbildung. Du musst jährlich 25 % Deines Gewinns in eine gesetzliche Rücklage einzahlen – so lange, bis Du die 25.000 Euro erreicht hast, die für eine GmbH nötig wären. Dann kannst Du Deine UG in eine GmbH umwandeln, wenn Du möchtest.
Fazit: Gründung einer UG – idealer Einstieg ins Unternehmertum
Die Gründung einer UG ist ein idealer Weg, um Dein eigenes Unternehmen mit überschaubarem Kapital und begrenztem Risiko zu starten. Du bekommst eine vollwertige Kapitalgesellschaft mit Haftungsbeschränkung und seriösem Auftritt – ohne gleich zehntausende Euro investieren zu müssen.
Wenn Du Deine Idee professionell umsetzen möchtest, dabei aber finanziell flexibel bleiben willst, ist die Gründung einer UG genau das Richtige für Dich. Plane sorgfältig, informiere Dich gut – und leg los. Der Schritt in die Selbstständigkeit war nie zugänglicher als heute.
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