Kostenlose Rechnungsprogramme | Ein artikel auf Ich selbstständig
Wenn du selbstständig bist, ein kleines Unternehmen führst oder gerade erst als Freelancer durchstartest, kennst du das: Du brauchst eine professionelle Lösung, um deine Rechnungen zu schreiben – am besten ohne monatliche Kosten.
Die gute Nachricht ist: Es gibt eine ganze Reihe kostenloser Rechnungsprogramme, mit denen du deine Buchhaltung vereinfachen kannst. In diesem Artikel zeige ich dir, worauf du achten solltest und welche Tools sich besonders lohnen.
Warum ein Rechnungsprogramm wichtig ist
Vielleicht denkst du: "Ich kann doch auch eine Rechnung mit Word oder Excel schreiben." Ja, das geht – aber es bringt einige Risiken mit sich. Zum einen musst du dich selbst um rechtliche Pflichtangaben kümmern, zum anderen läufst du Gefahr, deine Nummerierung nicht korrekt zu führen oder den Überblick zu verlieren.
Ein gutes Rechnungsprogramm übernimmt diese Aufgaben für dich: Es erstellt rechtssichere Rechnungen, verwaltet deine Kunden- und Produktdaten und hilft dir dabei, deine Einnahmen und Ausgaben zu überblicken. Und das Beste? Viele dieser Tools sind in der Basisversion kostenlos.
Wichtige Funktionen, die ein Rechnungsprogramm mitbringen sollte
Bevor du dich für ein Tool entscheidest, solltest du wissen, worauf es ankommt. Auch wenn du ein kostenloses Programm nutzt, solltest du auf folgende Funktionen achten:
- Rechtssichere Rechnungen (inkl. fortlaufender Nummerierung, Umsatzsteuer, Leistungsbeschreibung etc.)
- Angebote, Lieferscheine und Gutschriften erstellen
- Kundenverwaltung mit Adressdatenbank
- Artikelverwaltung, wenn du regelmäßig die gleichen Produkte oder Dienstleistungen anbietest
- Zahlungsstatus verfolgen, um offene Rechnungen im Blick zu behalten
- Export-Funktion für den Steuerberater
- Cloud-Zugriff oder Desktop-Variante, je nachdem, wie du arbeiten möchtest
Jetzt schauen wir uns an, welche kostenlosen Rechnungsprogramme sich für dich lohnen.
1. Debitoor (Free-Version)
Debitoor ist ein sehr einsteigerfreundliches Rechnungsprogramm, das vor allem durch seine intuitive Benutzeroberfläche punktet. Die kostenlose Version ist allerdings stark limitiert – du kannst nur drei Rechnungen pro Monat schreiben.
Wenn du gerade erst anfängst, könnte das aber reichen.
Vorteile:
Sehr einfache Bedienung
Auch als App verfügbar
Integrierte Produkt- und Kundendatenbank
Nachteile:
Sehr begrenzter Funktionsumfang in der Free-Version
Kein Zugriff auf Buchhaltungsfunktionen
2. Zervant
Zervant ist ideal für Selbstständige und Kleinunternehmer. In der kostenlosen Version kannst du unbegrenzt Rechnungen schreiben, allerdings nur als PDF – also kein E-Mail-Versand direkt aus dem Tool.
Vorteile:
Unbegrenzte Rechnungen
Sehr übersichtliches Design
Auch auf Deutsch verfügbar
Nachteile:
Keine Online-Zahlungen in der Free-Version
Keine E-Mail-Funktion in der Gratis-Version
3. SevDesk (14 Tage kostenlos testen)
SevDesk ist eigentlich ein kostenpflichtiges Rechnungs- und Buchhaltungsprogramm, bietet dir aber eine 14-tägige Testphase. Es eignet sich besonders für Selbstständige, die später auf ein kostenpflichtiges Modell umsteigen möchten.
Vorteile:
Professionelles Design
Viele Automatisierungen
Cloudbasiert, also von überall nutzbar
Nachteile:
Nur kurze kostenlose Testphase
Kein dauerhaft kostenloses Modell
4. Invoice Ninja
Wenn du keine Angst vor Englisch hast, ist Invoice Ninja ein Geheimtipp. Das Open-Source-Tool ist sehr flexibel und eignet sich auch für Entwickler, die es selbst hosten möchten. In der Cloud-Version kannst du bis zu 20 Kunden verwalten – kostenlos.
Vorteile:
Sehr viele Funktionen
Auch als selbstgehostete Version möglich
Integrierte Zeiterfassung
Nachteile:
Oberfläche auf Englisch
Etwas technischer Einstieg
5. Easybill (eingeschränkt kostenlos)
Easybill gehört zu den bekannteren Tools in Deutschland. Es bietet eine kostenlose Version für Privatpersonen oder sehr kleine Nutzergruppen. Gewerbliche Nutzung ist in der kostenlosen Variante nicht erlaubt – also achte hier auf die Bedingungen.
Vorteile:
Sehr professionelles Tool
Deutsche Oberfläche
Viele Integrationen (Shop-Systeme, Amazon, etc.)
Nachteile:
Kostenlos nur für Privatpersonen
Gewerbliche Nutzung nur mit Abo
6. Excel-Vorlagen von seriösen Quellen
Wenn du gar keine Software nutzen möchtest, kannst du auch auf professionell gestaltete Excel-Vorlagen zurückgreifen. Achte dabei darauf, dass sie rechtssicher aufgebaut sind und eine automatische Nummerierung enthalten. Diese Lösung eignet sich aber nur für den Anfang oder ganz geringe Rechnungsvolumen.
Vorteile:
Keine Software nötig
Sofort einsatzbereit
Nachteile:
Keine Automatisierung
Hohes Fehlerrisiko bei manueller Pflege
Welches kostenlose Rechnungsprogramm passt zu dir?
Das kommt ganz auf deine Bedürfnisse an. Wenn du gerade erst startest und nur wenige Rechnungen im Monat schreibst, reicht ein Tool wie Zervant oder Invoice Ninja aus. Sie sind benutzerfreundlich, bieten viele Funktionen und kosten dich keinen Cent. Sobald dein Geschäft wächst, kannst du immer noch auf ein kostenpflichtiges Programm umsteigen, das dir mehr Automatisierungen und Komfort bietet.
Fazit: Kostenlos heißt nicht gleich schlecht
Auch wenn viele Rechnungsprogramme kostenpflichtig sind – du musst nicht gleich ein Abo abschließen. Gerade zum Einstieg gibt es solide, kostenlose Lösungen, mit denen du deine Rechnungen rechtssicher und professionell schreiben kannst. Wichtig ist, dass du ein Tool findest, das zu deinem Workflow passt. Teste ruhig verschiedene Programme aus – und entscheide dich dann für das, mit dem du dich am wohlsten fühlst. Denn am Ende zählt: Du willst weniger Zeit mit Papierkram verbringen – und mehr Zeit für dein eigentliches Business haben.
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