Tantieme | Ein artikel auf Ich selbstständig
Wenn Du Dich mit Themen wie Unternehmertum, Vertragsgestaltung oder auch Urheberrecht beschäftigst, wirst Du früher oder später auf den Begriff Tantieme stoßen. Doch was genau bedeutet das eigentlich? Wer bekommt eine Tantieme, wie wird sie berechnet – und wie kannst Du selbst davon profitieren?
In diesem Artikel erkläre ich Dir ganz einfach, was eine Tantieme ist, wo sie eingesetzt wird und worauf Du achten solltest, wenn Du selbst eine erhalten oder vergeben möchtest. Egal ob Du Geschäftsführer, Vorstandsmitglieder, Musiker, Autor oder Künstler bist – mit diesem Wissen kannst Du das Beste aus Deiner Beteiligung herausholen.
Was ist eine Tantieme?
Der Begriff Tantieme stammt aus dem Französischen („tant pour cent“) und bedeutet übersetzt so viel wie „so viel Prozent“. Es handelt sich dabei um eine variable Vergütung, die abhängig vom wirtschaftlichen Erfolg gezahlt wird.
Das bedeutet: Wenn ein Unternehmen Gewinn macht oder ein Buch sich gut verkauft, wird ein vorher vereinbarter Anteil dieses Erfolgs an bestimmte Personen ausgeschüttet – das ist die Tantieme. Es ist also eine Art Bonuszahlung, die zusätzlich zum Grundgehalt oder zum Honorar gezahlt wird.
Wer bekommt eine Tantieme?
Die Tantieme ist in verschiedenen Branchen und Bereichen verbreitet. Besonders oft begegnet sie Dir in diesen Fällen:
Geschäftsführer und leitende Angestellte: In Kapitalgesellschaften wie der GmbH ist es üblich, dass Geschäftsführer eine Tantieme als erfolgsabhängige Vergütung erhalten – zusätzlich zu ihrem festen Gehalt.
Künstler, Autoren und Musiker: Wenn Du ein Buch schreibst, ein Lied komponierst oder Deine Werke verkauft werden, bekommst Du von Deinem Verlag oder Label oft eine Tantieme – je nachdem, wie gut sich Dein Werk verkauft.
Erfinder und Patentinhaber: Auch in der Industrie wird bei der Nutzung von Patenten oder Marken eine Tantieme gezahlt – das nennt sich dann oft Lizenzgebühr, fällt aber unter denselben Mechanismus.
Wie wird eine Tantieme berechnet?
Die genaue Berechnung hängt stark vom jeweiligen Vertrag ab, aber im Grunde läuft es so:
Grundlage festlegen: Zuerst wird definiert, worauf sich die Tantieme bezieht – z.?B. auf den Jahresgewinn, den Umsatz oder die verkaufte Stückzahl.
Prozentsatz festlegen: Dann wird ein fixer Anteil festgelegt – etwa 5?% vom Nettogewinn oder 10?% vom Buchverkauf.
Auszahlung: Am Ende eines Abrechnungszeitraums (oft jährlich) wird berechnet, wie viel Du bekommst – und das Geld wird ausgezahlt.
Beispiel: Wenn Du als Autor eine Tantieme von 10?% pro verkauftem Buch bekommst und Dein Buch 10.000 Mal verkauft wurde, erhältst Du bei einem Buchpreis von 20?€ insgesamt 20.000?€ Tantieme.
Tantieme für Geschäftsführer – was musst Du wissen?
Wenn Du selbst Geschäftsführer einer GmbH oder AG bist, kann die Tantieme ein wichtiger Bestandteil Deines Gehalts sein. Sie motiviert dazu, wirtschaftlich zu handeln, und sorgt dafür, dass Du direkt vom Erfolg des Unternehmens profitierst.
Achte bei der Vertragsgestaltung auf folgende Punkte:
Vertragliche Grundlage: Die Tantieme muss im Anstellungsvertrag oder in einem Gesellschafterbeschluss klar geregelt sein.
Bedingungen definieren: Klare Regeln zur Bemessungsgrundlage (Gewinn, EBIT, Umsatz?) und zur Fälligkeit vermeiden spätere Diskussionen.
Steuerliche Behandlung: Tantiemen sind steuer- und sozialversicherungspflichtig – plane das bei Deiner Gehaltsstruktur ein.
Tipp: Lass Dich bei größeren Summen von einem Steuerberater begleiten, um Fallstricke zu vermeiden.
Tantieme im Urheberrecht – fairer Anteil für kreative Leistung
Wenn Du kreativ arbeitest – als Musiker, Autor, Illustrator oder Filmemacher – ist die Tantieme oft Deine wichtigste Einnahmequelle. Denn statt einmalig für Deine Arbeit bezahlt zu werden, profitierst Du langfristig davon, wie gut sich Dein Werk verkauft oder genutzt wird.
Hier wird die Tantieme meist über Verlage, Plattenfirmen oder Verwertungsgesellschaften wie die GEMA oder VG Wort abgewickelt. Das heißt: Du bekommst regelmäßig Geld, wenn Deine Musik gespielt oder Dein Text kopiert wird – ein passives Einkommen, das sich mit wachsendem Erfolg automatisch erhöht.
Was sind die Vorteile einer Tantieme?
Die Tantieme hat viele Vorteile – für beide Seiten:
Für Dich als Empfänger:
Du profitierst direkt vom wirtschaftlichen Erfolg.
Deine Motivation steigt, da Dein Einsatz sich lohnen kann.
Du schaffst Dir ein variables Einkommen zusätzlich zum Grundgehalt.
Für Unternehmen oder Verlage:
Die Fixkosten bleiben gering – gezahlt wird nur bei echtem Erfolg.
Talente werden langfristig gebunden und belohnt.
Die Leistung wird messbar und fair vergütet.
Fazit: Die Tantieme ist Dein fairer Anteil am Erfolg
Ob als Geschäftsführer, Autor oder Künstler – mit einer Tantieme kannst Du erfolgsabhängig und leistungsorientiert vergütet werden. Du bekommst nicht einfach nur ein Gehalt, sondern wirst aktiv am wirtschaftlichen Ergebnis beteiligt.
Das motiviert, schafft Transparenz und gibt Dir einen echten Anreiz, mit Leidenschaft dabei zu sein.
Wenn Du also die Chance hast, eine Tantieme zu vereinbaren – nutze sie! Aber achte darauf, dass die Bedingungen klar geregelt sind und zur Realität Deines Berufs passen. Dann kann die Tantieme zu einem echten Booster für Deine Karriere und Deinen Kontostand werden.
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